Mittwoch, 12. Dezember 2018

flatworms und andere Plagen im Riffaqua.

Plagen im Korallenriff (Flatworms) (Der Beitrag ist zu Ende mit dem Wort ENDE.)

Aquarianer versuchen seit vielen Jahren Plagen wie diese in ihrem Riff mit Produkten namhafter Hersteller Herr zu werden. Durch die Foren geht daher schon eben so lange eine intensive Diskussion, was wohl die Inhaltsstoffe dieser Produkte sind. Und kontinuierlich wird nach einem Produktdatenblatt gefragt, was darüber Auskunft gibt. Bisher ist es niemanden gelungen ein SDS/MSDS zu bekommen, was über die Inhaltsstoffe aufklärt. Um es kurz zu machen auch ich konnte kein SDS/MSDS finden.
(Ev. ist der Hersteller auf schriftl. Anfrage verpflichtet so ein Dokument auszuhändigen, ich bin aber Chemiker und kein Jurist.)
Die Vorgehensweise bei meiner Recherche habe ich dann einmal umgekehrt und nicht mehr nach einem MSDS/SDS gesucht, sondern Kriterien formuliert, die ein Mittel erfüllen muss, damit man es bedenkenlos und wirksam gegen flatworms im Aquarium einsetzen kann. So ein Mittel muss hochwirksam gegen die Plage sein und dabei empfindliche SPS/LPS nicht schädigen.
Das sind schon außergewöhnlich spezifische Parameter, wirksam gegen Würmer und die empfindlichen Korallen im Riffbecken verschonen. Ich war davon überzeugt, dass es so ein Mittel wohl nicht geben kann, und die Suche erfolglos verläuft.
Bis ich auf den Blog von Dustin Anson gestoßen bin (www.reefaholic.com): Witzig, oder Duplizität der Ereignisse, hat er diesen Beitrag im November 2013 veröffentlicht, also heute vor 5 Jahren.
Er beschreibt ein hochwirksames Verfahren, das auf dem Einsatz einer Lösung von Bayer Insektiziden beruht. Dieses Verfahren erfüllt alle spezifischen Kriterien. Nach meiner Einschätzung als Naturwissenschaftler kann ich mir nur schwer vorstellen, das es ähnlich wirksame Mittel gibt, die keine Insektizide enthalten und nur aus Vitaminen und Algenextrakten bestehen. Die Inverkehrbringer sind aber echt fantasiebegabt und sehr kreative Menschen und versuchen mit allen Mitteln die Wirkstoffe zu verschleiern.
Da der Blog in den USA erscheint, wundert es nicht, dass er in dem Land mit den höchsten Schadensersatzansprüchen, keine Hersteller genannt werden.
Am Ende ist es die Verantwortung und Entscheidung des Aquarianers, ob er ein Mittel in seinem Becken einsetzt, deren Zusammensetzung er nicht kennt und das wahrscheinlich hochwirksame Insektizide enthält. Das Insektensterben in unseren Tagen wird als eine der größten ökologischen Katastrophen des Jahrhunderts gesehen. Muss die Nachfrage nach solchen Produkten wirklich sein?
Happy Reefing Andreas
In eigener Sache unsere Seite www.marine-chemistry.de ist jetzt wieder online.
 (PS: Wenn Euch der Post gefällt teilt ihn gerne in anderen Foren.) ENDE


Freitag, 21. September 2018

Explosion der Wasserhärte


Vorgeschichte.

Eine Explosion des kh im Aquarium, aus scheinbar unerklärlichen Gründen, haben schon viele Meerwasseraquarianer in ihrem Riffbecken erfahren. Die Folge ist häufig der Verlust von Korallen, insbesondere SPS können diesen rasanten Anstieg des kh Wertes nicht verkraften. In der Folge können große SPS Bestände verloren gehen.
Was ist die Ursache für den plötzlichen Anstieg der Wasserhärte?
Häufig ereignen sich solche Vorfälle, wenn der Aquarianer im Urlaub ist und nicht in das Geschehen eingreifen kann.
Dazu ein paar Grundüberlegungen um Licht in dieses scheinbare „Phänomen“ zu bringen.

Entstehung der Wasserhärte.

Die Wasserhärte bildet sich (vereinfacht) wenn man Kalk, Kalkgestein, mit Kohlensäure auflöst. Die Kalzium Ionen gehen dann als Hydrogenkarbonate in Lösung und der kh Wert steigt. Die Kohlensäure wiederum entsteht durch Einleitung von Kohlendioxid in Wasser.

Ohne CO2 geht es nicht!

Um die Menge an löslichen Karbonaten zu erhöhen, benötigt man CO2.
Die Frage ist allerdings, wo kommt das CO2 her, wenn man keinen Kalkreaktor verwendet?

Der Ursprung vom CO2 in Becken ohne Kalkreaktor.

Bei einer Literatur Recherche habe ich folgendes heraus gefunden. Die Kohlensäure stammt überwiegend aus der Atmung der Organismen im Boden, insbesondere der mikrobielle Abbau von organischer Substanz erhöht die CO2-Konzentration. z.T. erheblich.
Möglicherweise begünstigt eine Überfütterung der Fische durch Unkenntnis des Ferienpersonals den Eintrag von organischem Material oder der Verlust eines großen Tieres. Leider alles schon erlebt.

Vorbeugende Maßnahmen für die Ferienzeit.

Der CO2 Zustrom zum Reaktor sollte reduziert werden und Freund, die als Ferienhelfer engagiert werden, genau instruiert werden. Zur Sicherheit noch die Futterintervalle reduzieren und einen Messlöffel bereitlegen mit genauen Mengenangaben zur Fütterung.
Die Strömungspumpen sollten auf voller Leistung laufen.
Zur Sicherheit noch einmal AS und Filter vor dem Urlaub reinigen.
So sollte es dann klappen und der Spaß mit dem schönen Hobby Riffaquaristik erhalten bleiben.

Bis zum nächsten Mal

tschüss
Ihr

Dr. Andreas Pilz