Sonntag, 18. Februar 2024

Cyanos

 

Cyanos

Cyanobakterien sind die Urform des Lebens, es gibt sie schon viele Millionen Jahre auf unserer Erde, sie können sich auch an die unwirklichsten Lebensbedingungen anpassen und vermehren,

In Meerwasseraquarien treten immer wieder Plagen von „Cyanos“ auf, die schnell die gesamte Dekoration überziehen und so manchen Aquarianer zur Verzweiflung bringen.

Das Netz quillt förmlich über an gut gemeinten Ratschlägen und Produkten, wie man diese Plage wieder loswird. Eine gute Einnahmequelle für sehr viele Händler, die an der Verzweiflung der Aquarianer gut verdienen, daher ist das Portfolio mit Produkten zur Bekämpfung groß.

Aber was ist die Ursache? Und was sind eigentlich Cyanos?

Wieso in Aquarien, die nach der Methode reef concept betrieben werden, keine Cyanos vorkommen, werde ich später erklären.

Es bleibt zunächst die Frage: Was ist die Ursache für diese Plage?

Will man die Ursachen erforschen, ist dies eine echte Sisyphusarbeit. Manchmal muss der große Gott Zufall mithelfen.

So erging es den beiden Chemiestudenten, die am Freitag schon mit den Gedanken am Ottisee waren. Um schnell ins Wochenende zu starten, haben sie einfach die chemische Synthese, an der sie gearbeitet haben, abgebrochen und den Kolben mit den Reaktionsprodukten auf die Fensterbank gestellt und verschwanden dann ins WE.

Als sie am Montag aus dem WE zurückkamen, stand der Kolben noch immer auf der Fensterbank. Aber was war geschehen? Die Lösung hatte sich dunkelblau gefärbt. Durch diesen Zufall haben die Zwei eine bis dahin unbekannte photochemische Reaktion entdeckt. In ihrer späteren Promotion haben sie dieses Phänomen näher erforscht. Die photochemische Reaktion wurde schließlich nach den beiden Entdeckern benannt.

Dieser Gott war auch bei meinen Arbeiten Pate. Um die Dosierung von Strontium zu vereinfachen, habe ich eine Mischung aus Ca (CaCl2) und Sr (SrCl2)im Verhältnis 52 : 1 hergestellt. WICHTIG!.

Diese Lösung habe ich dann nicht auf die Fensterbank gestellt, sondern sie einfach übers WE auf dem Labortisch vergessen. Am Montag wollte ich dann mit meinen Arbeiten weitermachen.

Aber etwas war geschehen!

Die Lösung hatte sich nicht blau gefärbt, sondern es hatte sich ein dunkler voluminöser Niederschlag gebildet. Cyanos! So werden diese Niederschläge im Allgemeinen bezeichnet …..

Aber was ist es wirklich und was war geschehen? Durch das Mischen von Calcium und Strontium wurde das Milieu so verändert, dass die Verunreinigungen, die in der verwendeten CaCl2 Qualität enthalten sind, ausgefallen sind.

Da bei dem System reef concept nur p.a.Qualitäten verwendet werden, fallen keine Verunreinigungen aus. In der Aquaristik wird aber meistens nur eine technische Qualität verwendet. Diese Qualitäten sind voll von Verunreinigungen. Die bei Zugabe im Aquarium ausfallen und die Cyanobelege bilden. Da man fortlaufend die CaCl2 Lösung dosiert, wachsen diese Belege ständig weiter.

Eine p.a. Qualität kostet je nach Hersteller um 50 €/kg. Die CaCl2 Qualitäten, die für Aquarianer angeboten werden, liegen davon weit entfernt; manche investieren in die Verpackung mehr, als der Einkauf der Ca-Salze kostet. Die Qualitäten werden mit fantasievollen Beschreibungen angepriesen, allen gemein ist, dass ein Analysezertifikat fehlt. Ein Garantiezertifikat ist ein Merkmal von p.a. Qualitäten. Die Aussage Gehalt über 100 %, reiner als p.a. Qualitäten usw. ist nur Marketing und hat nichts mit der Wahrheit zu tun.

Wer das nicht glaubt, kann die Qualität selber prüfen, indem er eine Mischung aus Ca : Sr p.a. im Verhältnis 52 : 1 herstellt.

Mein Tipp für Aquarianer, die sehr große Mengen an CaCl2 verbrauchen und nicht in einen Kalkreaktor investieren wollen:

Stellen Sie eine Lösung von Ca : Sr im Verhältnis 52 : 1 her, warten Sie, bis sich ein Niederschlag gebildet und dekantieren Sie die Lösung dann.

Die Ca Lösungen in meinem Shop sind ausschließlich p.a. Qualität. Der Einsatz sollte einem ein Aquarium, das frei von den hässlichen Cyanobelegen ist, wert sein.

Happy Reefing

Mein Shop

 

1 Kommentar:

  1. Chemie ist unbestechlich:
    Jeder kann sein verwendetes CaCl2 Salz prüfen in dem er in die Lösung SrCl2 p.a. zufügt (Verhältnis 52 : 1)und das Gemisch dann eine Weile stehen lässt.

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