Cyanos
Cyanobakterien sind die Urform
des Lebens, es gibt sie schon viele Millionen Jahre auf unserer Erde, sie
können sich auch an die unwirklichsten Lebensbedingungen anpassen und
vermehren,
In Meerwasseraquarien treten
immer wieder Plagen von „Cyanos“ auf, die schnell die gesamte Dekoration
überziehen und so manchen Aquarianer zur Verzweiflung bringen.
Das Netz quillt förmlich über
an gut gemeinten Ratschlägen und Produkten, wie man diese Plage wieder loswird.
Eine gute Einnahmequelle für sehr viele Händler, die an der Verzweiflung der
Aquarianer gut verdienen, daher ist das Portfolio mit Produkten zur Bekämpfung
groß.
Aber was ist die Ursache? Und
was sind eigentlich Cyanos?
Wieso in Aquarien, die nach der
Methode reef concept betrieben werden, keine Cyanos vorkommen, werde ich später
erklären.
Es bleibt zunächst die Frage:
Was ist die Ursache für diese Plage?
Will man die Ursachen
erforschen, ist dies eine echte Sisyphusarbeit. Manchmal muss der große Gott
Zufall mithelfen.
So erging es den beiden
Chemiestudenten, die am Freitag schon mit den Gedanken am Ottisee waren. Um
schnell ins Wochenende zu starten, haben sie einfach die chemische Synthese, an
der sie gearbeitet haben, abgebrochen und den Kolben mit den Reaktionsprodukten
auf die Fensterbank gestellt und verschwanden dann ins WE.
Als sie am Montag aus dem WE
zurückkamen, stand der Kolben noch immer auf der Fensterbank. Aber was war
geschehen? Die Lösung hatte sich dunkelblau gefärbt. Durch diesen Zufall haben
die Zwei eine bis dahin unbekannte photochemische Reaktion entdeckt. In ihrer
späteren Promotion haben sie dieses Phänomen näher erforscht. Die
photochemische Reaktion wurde schließlich nach den beiden Entdeckern benannt.
Dieser Gott war auch bei meinen
Arbeiten Pate. Um die Dosierung von Strontium zu vereinfachen, habe ich eine
Mischung aus Ca (CaCl2) und Sr (SrCl2)im Verhältnis 52 : 1 hergestellt. WICHTIG!.
Diese Lösung habe ich dann
nicht auf die Fensterbank gestellt, sondern sie einfach übers WE auf dem
Labortisch vergessen. Am Montag wollte ich dann mit meinen Arbeiten
weitermachen.
Aber etwas war geschehen!
Die Lösung hatte sich nicht
blau gefärbt, sondern es hatte sich ein dunkler voluminöser Niederschlag
gebildet. Cyanos! So werden diese Niederschläge im Allgemeinen bezeichnet …..
Aber was ist es wirklich und
was war geschehen? Durch das Mischen von Calcium und Strontium wurde das Milieu
so verändert, dass die Verunreinigungen, die in der verwendeten CaCl2 Qualität
enthalten sind, ausgefallen sind.
Da bei dem System reef concept
nur p.a.Qualitäten verwendet werden, fallen keine Verunreinigungen aus. In der
Aquaristik wird aber meistens nur eine technische Qualität verwendet. Diese
Qualitäten sind voll von Verunreinigungen. Die bei Zugabe im Aquarium ausfallen
und die Cyanobelege bilden. Da man fortlaufend die CaCl2 Lösung dosiert,
wachsen diese Belege ständig weiter.
Eine p.a. Qualität kostet je
nach Hersteller um 50 €/kg. Die CaCl2 Qualitäten, die für Aquarianer
angeboten werden, liegen davon weit entfernt; manche investieren in die
Verpackung mehr, als der Einkauf der Ca-Salze kostet. Die Qualitäten werden mit
fantasievollen Beschreibungen angepriesen, allen gemein ist, dass ein
Analysezertifikat fehlt. Ein Garantiezertifikat ist ein Merkmal von p.a.
Qualitäten. Die Aussage Gehalt über 100 %, reiner als p.a. Qualitäten usw.
ist nur Marketing und hat nichts mit der Wahrheit zu tun.
Wer das nicht glaubt, kann die
Qualität selber prüfen, indem er eine Mischung aus Ca : Sr p.a. im Verhältnis
52 : 1 herstellt.
Mein Tipp für Aquarianer, die
sehr große Mengen an CaCl2 verbrauchen und nicht in einen Kalkreaktor investieren
wollen:
Stellen Sie eine Lösung von Ca
: Sr im Verhältnis 52 : 1 her, warten Sie, bis sich ein Niederschlag gebildet
und dekantieren Sie die Lösung dann.
Die Ca Lösungen in meinem Shop
sind ausschließlich p.a. Qualität. Der Einsatz sollte einem ein Aquarium, das
frei von den hässlichen Cyanobelegen ist, wert sein.
Happy Reefing
Chemie ist unbestechlich:
AntwortenLöschenJeder kann sein verwendetes CaCl2 Salz prüfen in dem er in die Lösung SrCl2 p.a. zufügt (Verhältnis 52 : 1)und das Gemisch dann eine Weile stehen lässt.